Luiz Heinrich Mann, geboren am 27. MĂ€rz 1871 in LĂŒbeck, Deutschland und verstorben am 11. MĂ€rz 1950 in Santa Monica, Kalifornien, USA war ein deutscher Schriftsteller aus der Familie Mann. Er war der Ă€ltere Bruder von Thomas Mann, dessen PopularitĂ€t seit den 1920er Jahren weiter zunahm und Heinrichs frĂŒhere Erfolge noch heute ĂŒberstrahlt.
Ab 1930 war Mann PrĂ€sident der Sektion fĂŒr Dichtkunst der PreuĂischen Akademie der KĂŒnste, aus der er 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausgeschlossen wurde. Mann, der bis dahin meist in MĂŒnchen gelebt hatte, emigrierte zunĂ€chst nach Frankreich, dann in die USA. Im Exil verfasste er zahlreiche Arbeiten, darunter viele antifaschistische Texte.
Seine ErzĂ€hlkunst war vom französischen Roman des 19. Jahrhunderts geprĂ€gt. Seine Werke hatten oft gesellschaftskritische Intentionen; die FrĂŒhwerke sind oft beiĂende Satiren auf bĂŒrgerliche Scheinmoral, der Mann â inspiriert von Friedrich Nietzsche und Gabriele DâAnnunzio â eine Welt der Schönheit und Kunst entgegensetzte.
Mann analysierte in den folgenden Werken die autoritĂ€ren Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus. Resultat waren zunĂ€chst u. a. die Gesellschaftssatire Professor Unrat, aber auch drei Romane, die heute als die Kaiserreich-Trilogie (Der Untertan, Die Armen, Der Kopf) bekannt sind, deren erster Teil kĂŒnstlerisch am meisten ĂŒberzeugt. Im Exil verfasste er sein Hauptwerk, die Romane Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre.
Sein erzĂ€hlerisches Werk steht neben einer reichen BetĂ€tigung als Essayist und Publizist. Er tendierte schon sehr frĂŒh zur Demokratie, stellte sich von Beginn an dem Ersten Weltkrieg und frĂŒhzeitig dem Nationalsozialismus entgegen, dessen AnhĂ€nger Manns Werke 1933 öffentlich verbrannten.
Das Misstrauen gegen den Geist ist Misstrauen gegen den Menschen selbst, ist Mangel an Selbstvertrauen.
Quelle
Geist und Tat (entst. 1910) Frankfurt am Main 1981, S. 13
Die Liebe bringt auf Ideen und in Gefahren.
Quelle
Eine Liebesgeschichte. hg. im Auftrage des Heinrich-Mann-Gesellschaft fĂŒr zeitgenössische Dichtung, MĂŒnchen: Weismann, 1953. S. 9
Es gibt Tage, wo das Leben ĂŒbertrieben flau ist. Zu Bett gehen; weiter hilft nichts mehr.
Quelle
Der Unbekannte. Aus: Das gestohlene Dokument und andere Novellen. Berlin: Aufbau-Verlag, 1957. S. 10
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Ich höre, dass Karl May der Oeffentlichkeit so lange als guter Jugendschriftsteller galt, bis irgendwelche Missetaten aus seiner Jugend bekannt wurden. Angenommen aber, er hat sie begangen, so beweist mir das nichts gegen ihn - vielleicht sogar manches fĂŒr ihn. Jetzt vermute ich in ihm erst recht einen Dichter!
Quelle
aus der Antwort Heinrich Manns auf eine Umfrage des âșAkademischen Verbandes fĂŒr Literatur und Musikâč, auf dessen Einladung Karl May am 22. MĂ€rz 1912 im Sofiensaal zum Thema »Empor ins Reich des Edelmenschen« sprach. Wiedergabe im Nachruf auf Karl May des Neuen Wiener Tagblatts, 2. April 1912. Hier nach Eckard Bartsch: Karl Mays Wiener Rede. Eine Dokumentation, Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1970, S. 47, 79
Wer treten wollte, muĂ sich treten lassen.
Quelle
Der Untertan. Leipzig: Kurt Wolff, 1918. S. 428 books.google.
Sehen Sie, ich kann mich nicht mit einem Mann an einen Tisch setzen, der plötzlich behauptet, der Tisch, an dem wir sitzen, sei kein Tisch, sondern ein Ententeich, und der mich zwingen will, dem zuzustimmen.
Quelle
Ăber Walter Ulbricht in einem GesprĂ€ch mit Alfred Kantorowicz im Herbst 1938, nach: Kantorowicz berichtet DIE ZEIT 12. Sep. 1957Heinrich Mann wurde in LĂŒbeck, Deutschland, geboren.
For documentary purposes the German Federal Archive often retained the original image captions, which may be erroneous, biased, obsolete or politically extreme. Zentralbild Heinrich Mann, Schriftsteller, bedeutender bĂŒrgerlicher kritischer Realist, Geb: 27.3. 1871 in LĂŒbeck gest: 12.3.1950 in Santa Monica (Kalifornien) UBz: eine Aufnahme aus dem Jahre 1906
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