Frank Wedekind war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Dichter und Schauspieler. Seine dramaturgischen Konzepte gingen über den naturalistischen Stil hinaus und bereiteten den Weg für ein anti-illusionistisches Theater. Mit seinen gesellschaftskritischen Theaterstücken gehört er zu den meistgespielten Dramatikern seiner Epoche.
Das glänzendste Geschäft auf dieser Welt ist die Moral.
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Der Marquis von Keith, 5. Aufzug / Marquis von Keith
Ein früherer Klassenkamerad schreibt mir aus Afrika, wenn man sich in Afrika unglücklich fühle, dann fühle man sich noch zehnmal glücklicher, als wenn man sich in München glücklich fühle.
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Der Marquis von Keith, 2. Aufzug / Hermann Kasimir
Sünde ist eine mythologische Bezeichnung für schlechte Geschäfte.
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Der Marquis von Keith, 2. Aufzug / Marquis von Keith
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Ein gesunder Mensch wird immer rot, wenn er ein Gedicht gemacht hat.
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Die junge Welt / Holberg
Hast du mich denn zur Welt gebracht, Mutter, damit ich mich als alte Jungfer zur Schöpfung hinausschleiche? Ich wollte mich nicht mit einem ungebildeten Menschen einlassen. Was soll man tun, wenn einem die Ehe von den eigenen Eltern als die scheußlichste Menschenquälerei vorgeführt wurde!
Im Streit zwischen Mann und Frau erscheint der Mann immer roh, die Frau immer gemein.
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Franziska, 3. Akt, 4. Bild / Veit Kunz
Immerhin finde ich es weniger unsittlich, von zwei Männern ein uneheliches Kind zu haben, als von einem zwei.
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Franziska, 5. Akt, 9. Bild / Veit Kunz
Unter Moral verstehe ich das reelle Produkt zweier imaginärer Größen. Die imaginären Größen sind Sollen und Wollen. Das Produkt heißt Moral und läßt sich in seiner Realität nicht leugnen.
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Frühlings Erwachen - Eine Kindertragödie, 3. Akt, 7. Szene / Der vermummte Herr
Das ist das Eigentümliche an Tagebuchblättern, wenn sie echt sind, dass sie keine Ereignisse enthalten. Sobald die Ereignisse ins Leben eingreifen, verlieren sich Freude, Interesse und Zeit für das Tagebuch, und der Mensch findet die spontane Naivität des Kindes oder des Tieres in seiner Wildnis wieder.
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Tagebuch, 9. September 1893
Sie hat auch schon ein Gedicht an mich gemacht, das von Liebe handelt. Sie beherrscht offenbar die Sprache nicht genug, um das Wort zu vermeiden.
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Tagebuch, 13. Februar 1888
Die Kritik hatte mir vielfach den Vorwurf gemacht, daß sich meine Dramen mit meiner eigenen Person beschäftigen. Ich wollte dartun, daß es sich der Mühe lohnt, meine Person auf die Bühne zu bringen.
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Was ich mir dabei dachte
Berlin ist eben keine Stadt, sondern ein trauriger Notbehelf, Berlin ist ein Conglomerat von Kalamitäten.
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Brief an Arthur Holitscher, 1908
Das Leben hat es nicht gern und ist einem nicht gnädig und günstig, wenn man es zu ernst nimmt.
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Brief an Beate Heine, 28. August 1900
Die Poesie des Pessimismus ist die Lebensfreude.
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Brief an die Schwester Erika, 9. Dezember 1886
Dieses ewige Beinahe, das ist das Verhängnis, das Charakteristische meiner Natur. Ich war beinah verheiratet, wäre beinahe Schauspieler geworden, bin beinahe ein geschätzter Schriftsteller und verdiene beinahe eine Unmenge Geld. Mit diesem Beinahe hat man aber nicht viel Glück, am wenigsten bei Frauen, die in ihrem berechtigten Realismus wenig Empfänglichkeit für das Beinahe haben.
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Brief an K. Martens, 26. Dezember 1899
Humor ist ein Luxusgefühl.
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Brief an Hans Richard Weinhöppel, Mitte 1903
Jeder Mensch hat wohl etwas Absonderliches, das ihn vorwärts treibt, und wird eventuell durch das Verlangen, diese Absonderlichkeit zu begreifen, vorwärts getrieben.
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Brief an Georg Brandes, Ende 1908/Anfang 1909
Meine Muse scheint sich mit mir verkracht zu haben. Ich schreibe buchstäblich garnichts und befinde mich außerordentlich wohl dabei. Ich genieße zum ersten Mal in meinem Leben die ungeheure Annehmlichkeit, ein ganz gewöhnlicher Mensch zu sein. Damit möchte ich nicht etwa sagen, daß ich früher was Besseres war; im Gegentheil. Es plagt mich bei alledem nur die beständige Angst, daß es nicht lange dauert.
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Brief an Beate Heine, 7. November 1900
Mit dem Alter steigt man nicht im Werte.
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Brief an Marie Uhl, 16. August 1903
Nehmen ist seliger als Geben, wenigstens solange noch Aussicht ist, dass die Gabe nicht verweigert wird.
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Brief an Gertrud Eysoldt, 8. August 1904
Übung ist doch schließlich die Hauptsache, wenigstens wenn man wirklich etwas zu geben hat.
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Brief an Beate Heine, 28. August 1900
Was Gott dem Menschen, ist der Mensch dem Hunde.
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Brief an A. Barte, Februar 1884
Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm, // Die Menschen hassen und lieben; // Ich bin wie ein alter Regenschirm // In Gedanken stehengeblieben.
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Tiefer Friede. Aus: Die vier Jahreszeiten. München: Albert Langen. 1905. S. 120
Ich habʼ meine Tante geschlachtet.
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Der Tantenmörder. Aus: Die vier Jahreszeiten. München: Albert Langen. 1905. S. 141.
Verlier dich von dem Lebenspfad // Nie seitwärts ins Geheg, // Geh immer artig kerzengrad’ // Den goldenen Mittelweg.
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Das Lied vom gehorsamen Mägdlein. Aus: Die vier Jahreszeiten. München: Albert Langen. 1905. S. 37f.
Was braucht mich Deutschlands Größe denn zu kümmern! // Ist Deutschlands nicht längst schon groß genug? // Was schafft die Größe mir als größʼre Steuern!
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Ein politisch Lied. Von der deutschen Flotte. (unter dem Pseudonym: Hermann). Aus: Simplicissimus, 27. November 1897, Jg. 2, H. 35, S. 278ʼʼ
Wir hatten niemand um uns als einen vertrockneten Haushofmeister und eine zu Eis gefrorene Gouvernante.
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Die Fürstin Russalka (1897) zitiert nach Gutenberg-DEFrank Wedekind wurde in Hannover, Deutschland, geboren.
Das Grab des deutschen Schriftstellers Frank Wedekind, seiner Ehefrau Tilly und seiner Tochter Kadidja (verheiratete Biel) auf dem Waldfriedhof München.
Bildquelle: Spring-Awakening-1906.jpg Autor: Wikipedia / The Current Literature Publishing Company, New York; no photographer credited Lizenz: gemeinfrei
Photograph of the finale of Max Reinhardts production of Spring Awakening Photograph illustrates the article titled Chamber Drama in GermanyCaption reads as follows:Wedekinds Startling Play, Springs AwakeningThe finale of one of the most remarkable plays produced at the Kammerspiele in Berlin. The youth with the severed head under his arm is the personification of pessimism and death. The other boy represents humanity curious whether or not it should take the grave-bitten hand of despair. Between them, hidden in mystery, stands the gentleman of the mask, who is said to symbolize life. Frank Wedekind himself portrayed the Man in the Mask in the Max Reinhardt production.
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