Fritz Thyssen, geboren am 9. November 1873 in Styrum und gestorben am 8. Februar 1951 in Martínez bei Buenos Aires, war ein deutscher Großindustrieller der Thyssen-Familie. Als ältester Sohn von August Thyssen übernahm er nach Studium, Praktika und Militärdienst ab 1897 verschiedene Führungspositionen im väterlichen Konzern und blieb bis zum Tod seines Vaters 1926 unter dessen Einfluss. Nach der Umstrukturierung des Konzerns in die Vereinigte Stahlwerke AG führte er den Aufsichtsrat bis zu seiner Flucht 1939. Thyssen wurde 1923 bekannt durch seinen passiven Widerstand während des Ruhrkampfes gegen die französische Besatzung, wofür er gefeiert und später mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde. Politisch engagierte er sich zunächst monarchistisch und konservativ, unterstützte jedoch ab 1930 Adolf Hitler und die NSDAP, auch finanziell. 1933 trat er der Partei bei und wurde Mitglied des Preußischen Staatsrats und des Reichstags. Gleichzeitig kam es zunehmend zu Konflikten mit den Nationalsozialisten, insbesondere wegen seiner protestantischen Haltung gegenüber Parteipolitik und Misshandlungen von Regierungsbeamten. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs emigrierte Thyssen nach der Ablehnung seiner Kriegs- und Reichstagspolitik zunächst in die Schweiz und dann nach Südfrankreich. Dort verfasste er mit Emery Reves das Buch "I Paid Hitler", das seine Rolle bei Hitlers Aufstieg dokumentiert. 1940 wurde er von der Gestapo nach Deutschland zurückgebracht und über vier Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern und Gefängnissen festgehalten, bis er 1945 durch die Wehrmacht befreit wurde. Nach Kriegsende wurde Thyssen interniert, 1948 als „minderbelastet“ entnazifiziert und zog 1949 nach Buenos Aires zu seiner Tochter Anita. Fritz Thyssen starb dort am 8. Februar 1951 an einem Herzinfarkt und wurde auf Schloss Landsberg in Nordrhein-Westfalen beigesetzt.
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Title: Fritz Thyssen Abstract/medium: 1 negative : glass ; 5 x 7 in. or smaller.
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Bildquelle: Fritz_Thyssen.jpg Autor: Wikipedia / U.S. Air Force Lizenz: gemeinfrei
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