Bertolt Brecht, eigentlich Eugen Berthold Friedrich Brecht, war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden weltweit aufgeführt. Brecht hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Die Dreigroschenoper, Mutter Courage und ihre Kinder sowie das kapitalismuskritische Werk Die heilige Johanna der Schlachthöfe.
Brecht gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern des 20. Jahrhunderts. Seine Lyrik umfasst viele Gattungen und Formen. Mit seinem ersten Gedichtband Hauspostille erneuerte er die Balladendichtung durch den Gebrauch von Bänkelsang und Couplet. In seinem Exilwerk Svendborger Gedichte erschloss er das Kinderlied neu für das Volkslied und erweiterte die Ballade durch epische Elemente zum Erzählgedicht. Unter seinen bekannten Gedichten sind zahlreiche Songs aus seinen Stücken sowie Gelegenheitsdichtung, Protest- und Kampflieder. Die Kalendergeschichten, besonders die Erzählung Der Augsburger Kreidekreis und die Geschichten vom Herrn Keuner, verschafften dem Dramatiker und Lyriker Brecht auch als Erzähler von Kurzprosa breite Anerkennung.
Aus den Bücherhallen // Treten die Schlächter. // Die Kinder an sich drückend // Stehen die Mütter und durchforschen entgeistert // Den Himmel nach den Erfindungen der Gelehrten.
Quelle
Deutsche Marginalien (1936-1940). In: Hundert Gedichte, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1966, Seite 169
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?
Quelle
nach dem Gedicht: Die Lösung. In: Buckower Elegien, 1953. In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Dritter Band: Gedichte 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 404
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.
Quelle
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui. Hrsg. von D. G. Matthews. London: Methuen, 1981. S. 200. ISBN 0-423-90180-X
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Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Quelle
Denn wovon lebt der Mensch? In: Die Dreigroschenoper : der Erstdruck 1928. Mit einem Kommentar hrsg. von Joachim Lucchesi. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004. S. 67. ISBN 3-518-18848-8
Meine Lieblingslektüre? Sie werden lachen: die Bibel
Quelle
Die Dame, Ullstein Verlag Berlin, Beilage: Die losen Blätter, Heft 1, 1.Okt. 1928, S.16., zitiert nach: Bertolt Brecht: Werke. Große kommentierte Frankfurter und Berliner Ausgabe, Suhrkamp Verlag Frankfurt/M., Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1988-1998, Bd.21, S. 248
Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?
Quelle
Die Dreigroschenoper (Druckfassung 1931), III, 9 (Mac). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 267ʼʼ<ref>Textstelle ursprünglich aus dem Stück "Happy End" von Elisabeth Hauptmann, 1929.</ref>
Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war.
Quelle
Der Jasager. Der Neinsager, 2. Bild (Der Knabe). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 317
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!
Quelle
Leben des Galilei, Bertolt Brecht Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Suhrkamp Verlag, Band 5 (Stücke 5), 1988, S. 248. ISBN 3-518-10001-7 <450>. f.ʼʼ<ref>Das obige Zitat aus der dritten und letzten Fassung des "Leben des Galilei" (Berliner Fassung, 1955/56) findet sich gleichlautend in der ersten Fassung des "Leben des Galilei" (Dänische Fassung, 1938/39). Quelle wie oben S. 70. In der zweiten Fassung (Amerikanische Fassung unter dem Titel "Galileo", 1947) fehlt das Zitat im englischen Text.</ref>
Eine Hauptsache der Armut in den Wissenschaften ist meist eingebildeter Reichtum. Es ist nicht ihr Ziel, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum.
Quelle
Leben des Galilei, Bertolt Brecht Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Suhrkamp Verlag, Band 5 (Stücke 5), 1988, S. 85. ISBN 3-518-10001-7 <450>
Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen // Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen // Wie man schneller sägen konnte, und fuhren // Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen // Schüttelten die Köpfe beim Sägen und // Sägten weiter.
Quelle
Typoskript, um 1935. Werke, Berliner und Frankfurter Ausgabe Aufbau/Suhrkamp. Band 14: Gedichte 4 (1993). S. 314 books.googleBertolt Brecht wurde in Augsburg, Deutschland, geboren.
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